Gründung

Das Schultheater-Studio setzt sich dafür ein, dass jedem Kind und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben wird, Theater zu spielen. Dafür arbeiten Lehrkräfte, Theaterpädagog*innen und Verwaltungsangestellte gemeinsam in der Nordweststadt.

In den 80er Jahren entwickelten sich mit zunehmendem Schultheater auch Strukturen wie die Frankfurter Schultheatertage (1982) und ein Kreis engagierter Lehrer*innen, auch der Landesverband Schultheater in Hessen e.V. (LSH) mit dem Hessischen Schultheatertreffen, vermehrt Fortbildungsangebote und sogar einzelne Weiterbildungskurse.

In der Rolle des Leiters der FFM-Schultheatertage ab 1984 und als LSH-Vorstandsmitglied sowie dessen Vertretung in Bundesstrukturen wurde Joachim Reiss auf vereinzelte Initiativen für „Theaterpädagogische Zentren“ (z.B. Köln u.a.) aufmerksam, die allerdings nicht eigenständiges Schultheater förderten, sondern Theaterpädagogik im allgemeinen. Um Schultheatergruppen konkret zu unterstützen, deren Existenz, Erfolge und Bedarfe politisch sichtbar zu machen und Theater als anerkanntes Schulfach zu etablieren und es damit allen Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen, schien es sinnvoll, neben dem LSH für lokale und regionale Förderung eine eigenständige lokale Einrichtung zu schaffen. Aus dem gleichen Grund wurden die Frankfurter Schultheatertage aber weiterhin in öffentlichen Theatern veranstaltet.

Der Aufbau des Schultheater-Studios gelang der Theaterlehrer*innen-Gruppe im „Kreidekreis e.V.“ 1991, dessen Vorsitzender und Leiter des Schultheater-Studios Joachim Reiss dann 25 Jahre lang war. In den ersten Jahren baute eine kleine Kerngruppe, u.a. der heutige Schatzmeister Dr. Christoph Jenisch, die Spielstätte und Unterstützungsangebote für Schultheatergruppen (Technikverleih, Beratung, Workshops, Fortbildung, Ferientheater) auf und aus. Später kamen theaterpädagogische Angebote wie z.B. die „Gewaltprävention“ u.a. – sowie ausgebildete Theaterpädagog*innen dazu, die Verwaltung wurde professionalisiert, aber die wesentlichen Ziele und das Engagement Ehrenamtlicher im Trägerverein blieb eine entscheidende Grundlage. Wichtig war dabei auch die finanzielle Förderung des Bildungsdezernats der Stadt Frankfurt, die sich gemäß der allgemeinen politischen Entwicklung der 90er Jahre von 50.000 DM auf fast das Zehnfache heutzutage entwickelte. Ähnlich langsam steigerten sich die Abordnungsstunden des hessischen Kultusministeriums für Theaterlehrer*innen im Schultheater-Studio von Null auf über eine volle Stelle heute. Als Institution hat sich das Schultheater-Studio also ausgezeichnet entwickelt, aber eines seiner wichtigen Ziele – Theater als Schulfach für alle – blieb und bleibt bisher unerreicht.