Inszenierungsbegleitung

Sie wünschen sich mehr Begleitung bei der Inszenierung, Sie würden sich über kollegiales Feedback freuen? Sie möchten sich bei einem Festival bewerben, aber wünschen sich auf dem Weg dahin mehr Unterstützung? In dieser Fortbildungsreihe begleiten Kolleg*innen sich gegenseitig bei der Inszenierung und geben ganz konkrete Hinweise zum Prozess und der weiteren Ausgestaltung. Modul 1 findet am Schultheater-Studio statt, Modul 2-4 idealerweise an der Schule eine*r Teilnehmer*in.


Modul 1 – Aller Anfang ist [nicht] schwer …

Am Anfang eines Projektes steht immer die Frage: Wie beginnen wir was? Der Anfangspunkt ist nie voraussetzungslos oder so etwas wie ein Nullpunkt. Es gibt immer etwas, womit wir anfangen. Entscheidungen werden nicht im luftleeren Raum getroffen, sondern bauen auf Überzeugungen, Haltungen und Meinungen auf.

In diesem Workshop soll es also um Anregungen und Überlegungen gehen, welche Möglichkeiten des Projektanfangs erfolgversprechend sind (Einstiegsimpulse) und wie ich als Spielleitung zur Themenfindung komme (Erarbeitung einer Eigenproduktion, Verwendung literarischer Texte etc.).


Modul 2 – Hilfe, ich habe viel zu viel … viel zu wenig Spielmaterial

Im Theaterunterricht ist die Zeit immer knapp, die Stunden sind mit Warmup, Einführung in ästhetische Mittel, Gestaltungsaufgaben, Präsentationen und Feedback überladen. Der Konflikt zwischen Arbeiten nach meinem Plan und den kreativen Impulsen und Ideen der Schüler*innen erzeugen schnell ein Gefühl der Überforderung und Unzufriedenheit.

Zu diesem Workshop: Eine Recherche beleuchtet den Hintergrund eines Themas und bildet somit die Basisarbeit der Theaterarbeit. Daher sollte Recherchearbeit am Anfang einer jeden Produktion stehen. Sie bildet die Grundlage für eine tiefergehende Auseinandersetzung.

Das generierte Material mit Stift und Marker, Schere und Kleber, Cut and Paste durcharbeiten, auswerten, aussortieren, zusammensetzen, anpassen. Textflächen erstellen, erste Konfrontation mit einer Stückfassung, Strichfassung. Vielleicht sogar das Stück vom Ende her denken.


Modul 3 – Dem roten Faden [nicht] misstrauen

Eine gelungene Dramaturgie soll im Idealfall Neugier wecken und Spannung aufbauen, den Zuschauer überraschen und sein Interesse wecken. Die Abkehr von narrativen Strukturen (z.B. im PDT) bedeutet nicht gleichzeitig die Aufgabe dramaturgischen Denkens. Ganz im Gegenteil. Die Architektur innerhalb postdramatischer Theaterformen ist vielfältiger und Komplexer geworden. Der rote Faden beschreibt auch den inneren roten Faden einer Haltung. In diesem Workshop soll anhand einer Probenarbeit  (von einem der TN) folgendes genauer untersucht und besprochen werden: Handlungsbogen, Inszenierungsidee, Aktualität des Themas, ästhetische Wirkung, Dynamik, Raumwirkung, Szenografie, Gestaltung von Übergängen, Verdichtung der Handlung etc.


Modul 4 – „Kill your Darlings“ ist kein Scheitern

Eine Theaterprobe verlangt sorgfältige Planung, damit sie Freiräume für Kreativität schafft. Dies betrifft sowohl die einzelne Unterrichtsstunde als auch den gesamten Probenprozess. Da Proben auch eine permanente Suchbewegung darstellen, tauchen immer wieder die verschiedensten Überlegungen auf: Passt eine Spielidee ins Inszenierungskonzept oder sollte man sie verwerfen? Von welchen liebgewordenen Ideen müssen wir uns trennen, was neu hinterfragen, welche vermeintlich gut gebauten Szenen wieder auflösen?

In diesem Workshop soll anhand eines konkreten Theaterprojektes (von einem der TN) untersucht werden, an welchem Punkt der Probenarbeit sich die Gruppe befindet und wie sie bei der weiteren Arbeit unterstützt werden kann. Stichworte dazu sind: exemplarischer Probenplan, Leseprobe, Stellprobe, Probentagebuch, bewusste Gestaltung von Anfang und Ende der Probe, „Kopfstandmethode“, „Schlüssel“ zum Projekt, ein Probenbeginn mit Stift und Papier statt Körperübung etc.


Kursleitung: Barbara Einhaus

Termine:  
Modul 1: 28. September 2023, 15:30-19 Uhr im Schultheater-Studio Frankfurt
Modul 2: November 2023
Modul 3: Februar/März 2023
Modul 4: April/Mai 2023

Kosten: 50€/Modul, alle 4 Module 180€